08/08/2024 0 Kommentare
Monatsspruch Februar
Monatsspruch Februar
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Monatsspruch Februar
Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.
2. Timotheus 3,16
Es sammelt sich vieles an, wenn Haus und Hof von einer Generation zur nächsten weitervererbt wird. Davon kann ich ein Lied singen.
Manches wird im Lauf der Zeit aussortiert und hin und wieder kommt etwas dazu. Kostbare Dinge hat man früher oft in Truhen aufbewahrt und diese dann an die Kinder und Kindeskinder weitergegeben.
Timotheus wurde auch eine Truhe mit kostbarem Inhalt anvertraut. Er wurde in das Hirtenamt, heute würden wir Pfarrer/Pastor sagen, der Gemeinde Ephesus berufen. Er sollte das Erbe, in der von Paulus gegründeten Gemeinde, fortführen. Keine leichte Aufgabe für den jungen Timotheus. Allerdings war er, der Sohn einer jüdischen Mutter und eines griechischen Vaters, von klein auf mit der Schrift vertraut und er stand fest im Glauben. Anders als die Gemeinde, die war noch nicht gefestigt. Die Hoffnung, dass der Herr noch zu ihren Lebzeiten wiederkommen würde, hatte sich nicht erfüllt. Und so mussten sie sich in der Welt einrichten. Äußere und innere Gefährdung machten den Christen der zweiten und dritten Generation zu schaffen, dazu die Frage, wie sich Christen in dieser Welt verhalten und leben sollen. Es gab Verfolgung und Ächtung von außen und dazu kamen die neuen Glaubenslehren innerhalb der Gemeinde, denen sich ein Teil der Menschen zuwandte. Wie sollte man den klugen Reden und den Argumenten gegen den christlichen Glauben begegnen?
Anfeindung von außen und Verunsicherung von innen, eine große Herausforderung für den eher schüchternen Gemeindeleiter Timotheus.
Zur Stärkung bekommt er einen Brief aus der Paulusschule. Er enthält klare Anweisungen für Timotheus. Er soll sich auf nichts anderes berufen als auf die Bibel. Das ist der Maßstab. „Bleib bei dem, was du gelernt hast, Timotheus! In den Schriften ist alles da, was du und die christliche Gemeinde brauchen. Hier findet sich Gottes Wort.“ Timotheus stand fest im Glauben, schließlich war er durch seine Mutter in den Glauben hineingewachsen und er kannte die Bibel.
Als Gemeindeleiter hatte Timotheus es mit den verschiedensten Menschen zu tun. Die älteren Männer sollte er als Väter ermahnen, die Frauen als Mütter. Den jüngeren Männern und Frauen als Geschwister begegnen. Auf die Witwen sollte er besonderes Augenmerk legen, denn ihre Situation war schon immer schwierig. Dann waren da noch die Ältesten, sie verlangten Respekt und doch auch bei ihnen musste Timotheus standhaft bleiben, keine falschen Lehren zulassen und vor allem niemanden bevorzugen. Und auch die besondere Stellung der Sklaven musste berücksichtigt werden. Die Schrift so auszulegen, dass Gottes Wort alle Menschen in der noch jungen Gemeinde erreicht, war die große Herausforderung. Ob Timotheus das Ausmaß der Aufgabe bewusst war, als man ihm die Hand auflegte?
Ich erinnere mich noch gut daran, wie aufgeregt ich war, als mir bei meiner Beauftragung die Hand aufgelegt wurde und ich in den Verkündigungsdienst gesendet wurde. Was wohl Timotheus dazu sagen würde, dass knapp 2000 Jahre nach ihm auch Frauen predigen und Gemeinden leiten? Die Zeiten haben sich geändert und unsere Situation heute lässt sich nicht mit der von Timotheus vergleichen, doch auch wir stehen vor großen Herausforderungen. Die Gleichgültigkeit der Gesellschaft gegenüber der Kirche macht uns zu schaffen und innerhalb der Gemeinden macht sich Verunsicherung breit, weil wir immer weniger werden. Mit neuen Gottesdienstformen und einer anderen Art zu
predigen versuchen wir den Menschen Gottes Wort nahezubringen, ohne uns dabei zu verbiegen. „Bleib bei dem, was du gelernt hast! In der Schrift steht alles, was du brauchst.“ Was für Timotheus galt, gilt auch für uns Frauen und Männer, die in den Dienst gesendet werden. Wir haben im Gepäck das kostbare Erbe der Schrift. Und damit sind wir gut ausgerüstet.
von Susanne Hornung
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